Beschreibung
„Durch einen Gnadenakt des Kaisers wurde Fräulein Emilie Hruschka in Innsbruck bewilligt, die zahnärztliche Praxis dort selbst auszuüben.“
Pustertaler Bote, 5. September 1890
Emilie Hruschka, die erste weibliche Zahnärztin in Österreich, hinterließ ein – historisch interessantes – wunderschön zu lesendes Erinnerungsbuch. Es beschreibt eine Zeitreise von den Anfängen der Zahnmedizin in (Süd-)Tirol, ihre glückliche Jugend in Bichlbach, Innsbruck und Trient, die Lehrjahre in der Praxis ihres Vaters, ihre Ausbildung in Paris und Zürich, die Audienz beim Kaiser und das unbeschwerte Leben in der Landeshauptstadt Tirols in den letzten Jahren des Kaiserreiches.
In Emilies Persönlichkeit spiegeln sich auch die Eigenschaften ihrer Vorfahren wider: der Fleiß der Böhmen, die Eitelkeit der Italiener, von beiden Seiten die Liebe zur Musik und die Hartnäckigkeit der Tiroler Bauern aus Bichlbach.
Emilie war aber auch sehr eitel und wollte partout nicht älter werden. Sie gab sich immer als jünger aus und fälschte auch ihren Geburtsschein.
Ich wünsche mir, dass der Leser viel Freude empfindet, wenn er eintaucht in die Anfänge der Geschichte der Tiroler Zahnmedizin, als die Grenze am Brennerpass noch keinen Bestand hatte und nicht nur Josef Hruschka, ihr Vater, als Zahnarzt zum Ordinieren problemlos ohne Passkontrolle mit der Südbahn bis nach Riva fahren konnte.
Klaus Riehle
Geboren 1963 in Ohlsbach im Schwarzwald, Studium der Islamwissenschaft in Freiburg, Istanbul und Prishtina.
Dr. phil., wissenschaftlicher Mitarbeiter „ISPI“ in Mailand und an der katholischen Hochschule „ISSR“ in Tempio-Pausania/Sardinien.
1990-2003 Freund und Weggefährte von Prof. Dr. „Aga“ Hruska; u.a. Leibzahnarzt im Vatikan von Pius XII. und Johannes XXIII.
Bücher: „Aga Hruska – Der tragische Karneval“, „Herbert von Karajan – Unbekannte Kriegs- und Nachkriegsjahre in St. Anton am Arlberg“ und „Pál Kiss: Gefangener Nr. 193 273, Auschwitz, Pianist“.
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